Liminaliwas? Liminalität
Kommunikation im liminalen Raum
Wir leben in einer Zwischenzeit. In einer Welt, in der alte Sicherheiten bröckeln und neue Strukturen noch unklar sind. Gesellschaft, Arbeit, Führung – alles ist in Bewegung. Diese Phase zwischen dem Vertrauten und dem Ungewissen nennen Anthropologen den liminalen Raum. Auch die Kommunikation von Unternehmen befindet sich genau dort. Der liminale Raum ist kein Stillstand, sondern ein Übergang. Und in diesem Übergang entscheidet sich, ob Kommunikation Orientierung geben kann – oder in der Beliebigkeit versinkt. Wir suchen heute mehr als Information. Wir brauchen Haltung, Sinn und echte Resonanz. Das stellt die Unternehmenskommunikation vor neue Aufgaben. Sie muss weniger verkünden, mehr zuhören. Weniger planen, mehr spüren. Wer kommuniziert, steht im Spannungsfeld zwischen Verlässlichkeit und Veränderung. Wenn sich Gewissheiten auflösen, zeigt sich, wie ernst ein Unternehmen seine Werte nimmt – nicht in Kampagnen, sondern in seiner Resonanzfähigkeit.
Kommunikation ist also Übergangsarbeit? Ja. Im liminalen Raum wird Kommunikation zu Übergangsarbeit. Zwischen Strategie und Empathie, zwischen Steuerung und Loslassen. Zwischen dem, was man sagen will, und dem, was andere gerade aufnehmen können. Dieser Raum verlangt Haltung, Intuition und Mut, Unsicherheit nicht zu überspielen, sondern bewusst zu gestalten. Kommunikation in dieser Zwischenzeit bedeutet, Vertrauen neu zu verhandeln. Das gelingt, wenn Unternehmen Ambiguität zulassen und trotzdem Orientierung bieten, Dialog als Teil ihrer Identität verstehen, Geschichten erzählen, die Wirklichkeit nicht glätten, sondern einordnen und Formate schaffen, die Verbindung über Funktion stellen. Wer diese Haltung lebt, kommuniziert nicht nur über Wandel – er verkörpert ihn. Der liminale Raum mag ungewiss sein. Doch genau hier entsteht Zukunftsfähigkeit: wenn Kommunikation zum Resonanzraum wird, in dem Sinn, Haltung und Beziehung neu verhandelt werden.
Welche Erfahrungen wir gemacht haben?
In unserer Zusammenarbeit mit Kunden erleben wir diese Realität täglich hautnah. Unternehmen, die sich mitten im Change, in Fusionen oder in der digitalen Transformation befinden, stehen genau in diesem liminalen Raum. Wir haben gesehen, wie traditionelle Kommunikationsmuster hier an ihre Grenzen stoßen und oft nicht mehr greifen. Unsere besten Erfolge erzielen wir dort, wo wir gemeinsam mit den Kunden Haltung entwickeln – keine leeren Floskeln, sondern echtes Engagement, Unsicherheit offen anzusprechen und Austausch zu ermöglichen. In Workshops und Kampagnen erzählen wir keine geglätteten Geschichten, sondern ermöglichen Räume für echte Resonanz, in denen Mitarbeitende und Stakeholder sich gesehen und verstanden fühlen.